Königsstädte Marokko: Rabat, Meknès, Fès, Marrakesch
28. März - 3. April 2023
7 - 12 Teilnehmer
Ihr Mentor: Prof. Dr. Henrik Karge
€ 2.180,-
Einzelzimmerzuschläge auf Anfrage
Buchung
Zusammen mit dem Kunsthistoriker, Archäologen und Experten für maurische Kunst Prof. Dr. Henrik Karge reisen Sie von Casablanca aus zunächst über kurze Distanzen mit einem privaten Van und dann im Flugzeug zu den vier Hauptstädten großer Dynastien Marokkos, darunter fünf Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Im Angesicht faszinierender Landschaften, Bauten und Kunstwerke wird Ihnen Ihr Mentor die wechselvolle Geschichte des Landes vermitteln.
Hotels:
28. - 29. März: Casablanca
***** Kenzi Tower Hotel in einem der Zwillingstürme von Casablanca, Deluxe Sky Room mit prachtvollem Blick über das Meer, den Hafen, die Hassan-II.-Moschee und die Stadt
29. - 31. März: Fes
***** Fes Marriott Hotel Jnan Palace im modernen Viertel von Fès, Deluxe Zimmer mit Gartenblick
31. März - 3. April: Marrakesch
***** Es Saadi Marrakesch Resort Hotel in Hivernage vor den Toren der Altstadt, Doppelzimmer Poolblick
Wir beginnen unsere Reise in Casablanca und beenden sie in Marrakesch.
Ein Inlandsflug von Fes nach Marrakesch (1 Stunde Flugzeit) ist in der Reise inkludiert.
Programm
Dienstag, 28. März
In Casablanca erwarten Sie Ihre Räume im Kenzi Tower Hotel.
Mittwoch, 29. März
Während einer Rundfahrt mit Prof. Karge lernen wir Casablanca kennen. In der Hafenstadt finden sich traditonelle maurische neben Bauten aus der französischen Kolonialzeit und zeitgenössischer Architektur. Gigantisch ist die 1993 fertiggestellte Hassan-II.-Moschee, eines der größten muslimischen Gotteshäuser der Welt.
Anschließend reisen wir entlang der Atlantikküste weiter nach Rabat (1 Stunde Fahrzeit), der jüngsten der Königsstädte und heutigen Hauptstadt des Landes. Bemerkenswert ist die über 5 km lange mittelalterliche Stadtmauer; die Moschee Jana al Atiq, der älteste Bau innerhalb der Kasbah Des Oudaïas stammt aus der selben Zeit. Die Ville Nouvelle ist von prachtvollen Art-Deco-Bauten aus der französischen Kolonialzeit und dem Hassan Turm, dem Wahrzeichen Rabats, geprägt. Die Chellah, die von einer Lehmmauer umgebene Nekropole der Meriniden, wurde im 13. Jahrhundert auf römischen Fundamenten errichtet. Ihr Besuch war lange Zeit nur gläubigen Muslimen vorbehalten.
Am frühen Abend (2 Stunden Fahrzeit) erreichen wir Fes, wo wir die nächsten beiden Nächte im Hotel Marriott Jnan Palace wohnen werden.
Die Wurzeln von Fès als wichtige Station der Karawanenstraßen, Königsstadt und Hort der islamischen Wissenschaft reichen bis ins frühe 9. Jh. zurück. Zwei große Einwanderungswellen aus Andalusien und Tunesien trugen zum raschen Erblühen der Stadt bei, wovon die Kairaouine-Moschee, das Mausoleum Idris II., die Medersa Bou Inania sowie das jüdische Viertel (Mellah) Zeugnis ablegen.
Im Dar Ziryab erwartet uns exquisite marokkanische Küche.
Donnerstag, 30. März
Im 17. Jahrhundert machten die Alawiden Meknès (1 Stunde Fahrt von Fes) zur Hauptstadt. Prof. Karge wird Ihnen hier das besonders prächtige Stadttor Bab el Mansour, die Fontaine Nejjarine, das grüne Minarett der Großen Moschee und das Mausoleum von Moulay Ismail zeigen.
Nach einer Mittagspause fahren wir weiter zu den Ausgrabungsstätten von Volubilis (45 Minuten Fahrt). In der römischen Provinzstadt, seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe, haben sich noch eine Reihe von Gebäuden partiell erhalten, so das Kapitol, die Basilika und der Caracalla-Triumphbogen. In mehreren Wohnhäusern sind noch schöne Mosaike zu finden. Vom Kapitol bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf die umliegende Berglandschaft und die heilige Stadt Moulay Idriss.
Nach der Rückkehr (1,5 Stunden Fahrzeit) bleibt noch Zeit für einen Rundgang in Fes.
Freitag, 31. März
Wir nutzen den Vormittag in Fes für weitere Besichtigungen, bevor wir nachmittags über das Atlasgebirge nach Marrakesch weiterfliegen (1 Stunde Flugzeit).
Nach dem Check-In und einer Pause im Es Saadi Marrakesch Resort Hotel besuchen wir zuerst die berühmte Place Djemâa el Fna. Auf der einstigen Richtstätte ("Versammlung der Gehenkten") geben sich heute Feuerschlucker, Wasserverkäufer, Schlangenbeschwörer, Henna-Malerinnen, Musikanten, Akrobaten, Wunderheiler, Märchenerzähler und Wahrsager ein Stelldichein und warten nur darauf, Besuchern ihre Dienste anzubieten oder gegen ein Trinkgeld fotografiert zu werden.
Zusammen mit Ihrem Mentor besuchen Sie die in der Nachbarschaft beginnenden Souks, den größten zusammenhängenden Basar in ganz Marokko. Dieses Areal war nie als reiner Markt für Einheimische und Händler des näheren Umlands gedacht, sondern diente als Treffpunkt von Zentralafrikanern und Spaniern, wo Edelmetalle, Elfenbein, Leder, aber auch Sklaven verkauft wurden.
Elias Canetti, der Marrakesch 1954 besuchte, sann hier über das Nebeneinander von handwerklicher Fertigung und orientalischem Verkaufsritual nach, beide gleichermaßen lautstark und langwierig:
In einer Gesellschaft, die so viel Verborgenes hat, die das Innere ihrer Häuser, Gestalt und Gesicht ihrer Frauen und selbst ihre Gotteshäuser vor Fremden eifersüchtig verbirgt, ist diese gesteigerte Offenheit dessen, was erzeugt und verkauft wird, doppelt anziehend.
("Die Stimmen von Marrakesch", Hanser 1968)
Abends speisen wir im renommierten Restaurant Le Foudouk. Es befindet sich in einer historischen Karawanseri (Funduq), ehemals Herberge und Lagerhaus für reisende Kaufleute und ihr Gefolge. Zu den klassischen Gerichten zählen die gehaltvolle Fastensuppe Harira, Couscous aux sept legumes, Tahjia (bis zu vier Stunden lang zusammen mit eingelegtem Obst und Gewürzen gegartes Lammfleisch), Gemüsepasteten und vielfältige Süßspeisen.
Samstag, 1. April, und Sonntag, 2. April
Bereits im späten 11. Jh. entwickelte sich Marrakesch als wirtschaftliches und politisches Zentrum.
An diesen beiden Tagen wird Sie Prof. Karge intensiv mit folgenden Sehenswürdigkeiten vertraut machen:
Saadier-Gräber
Die Alawiden wollten das Andenken an die vor ihrer Herrschaft regierenden Saadier auslöschen und befahlen die Versiegelung dieser legendären Nekropole, die erst 1917 offiziell wiederentdeckt wurde. Sehr suggestiv wirkt besonders das Arrangement der Sarkophage von Ahmed El Mansour ("dem Goldenen") und seinen Familienangehörigen in der prachtvollen "Halle der zwölf Säulen".
El Badii-Palast
Die monumentale Anlage mit Höfen, Gärten und Wasserbassins (1578-1608) wurde unter den Alawiden geplündert und als Steinbruch genutzt. Die Ruinen werden von den als heilige Tiere verehrten Störchen bevölkert. In einem Raum ist der Minbar ausgestellt, eine ehemals in der Koutoubia-Moschee installierte, 1139 in Cordoba geschnitzte Kanzel. Dies schärft den Blick für den Kunstransfer in der islamischen Welt und insbesondere für die Beziehungen zum maurischen Spanien.
Koutubia Moschee
Das 1196 vollendete Minarett gilt als Wahrzeichen Marrakeschs. Es stand nicht nur Pate für den Hassan-Turm in Rabat, sondern auch für die Giralda in Sevilla.
Bab Agnaou
Eines der schönsten historischen Tore in den roten, turmbewehrten Mauern Marrakeschs
Bahia-Palast
Suggestiver Monumentalbau, im 19. Jahrundert für die Lieblingsfrau des mächtigen Großwesirs Ba Ahmed Ben Moussa errichtet
An diesen beiden Tagen genießen Sie auch die französische Cuisine im Grand Café de la Poste und das berühmte Eis mit Ingwer und Datteln am Gartenpavillon des La Mamounia.
Montag, 3. April
Am letzten Morgen widmen wir uns dem Vermächtnis eines der berühmtesten Bewunderers Marrakeschs:
Jardin Majorelle und Musée Berbère
Der französische Künstler Jacques Majorelle öffnete 1947 die Tore seines außerordentlichen Gartens, der 1980 in den Besitz von Yves Saint Laurent und Pierre Bergé überging. Hier finden sich Pflanzen aus aller Welt, darunter Bougainvilla, Seerosen, Bambus und vor allem Kakteen aller Gestalt und Größe, dazwischen auffällig blaue Brunnen und Architekturen (deshalb auch "Majorelle bleu"). Das neu eingerichtete Musée Berbère vermittelt instruktiv die Geschichter der Berber in Marokko.
Musée Yves Saint Laurent
Pierre Bergé setzte dem genialen Modemacher ein Denkmal. In dem an den Majorelle-Garten angrenzenden Komplex, der im Oktober 2017 eröffnet wurde, finden sich u.a. Originalroben, Arbeitsskizzen, Aquarelle in Kartengröße (die YSL an Freunde versandte), Fotos (die YSLs Arbeiten für Film und Bühne dokumentieren), eine Bibliothek und ein Auditorium.
Vor dem Rückflug bleibt noch Zeit für einen letzten Bummel durch die Medina.
LESETIPP
Edith Wharton, In Marokko: Vom Hohen Atlas nach Fès - durch Wüsten, Harems und Paläste, Ersterscheinung 1920
Sehr persönlicher, genau beobachtender Reisebericht der amerikanischen Schriftstellerin, die im Herbst 1917 auf Einladung des französischen Generalresidenten durch das vom Tourismus noch unberührte Marokko reiste.
Reisepreis € 2.180,-
Einzelzimmerzuschlag auf Anfrage
Leistungen
- Reise in kleinem Kreis mit 7 - 12 Teilnehmern
- Kunsthistorisch-archäologische Reisebegleitung Prof. Dr. Henrik Karge
- 1 Übernachtung mit Frühstück im ***** Hotel Kenzi Tower in Casablanca
- 2 Übernachtungen mit Frühstück im ***** Hotel Marriott Jnan Palace in Fès
- 3 Übernachtungen mit Frühstück im ***** Es Saadi Marrakesch Resort Hotel in Hivernage in fußläufiger Entfernung zur Medina von Marrakesch
- Abendessen im Restaurant des Dar Ziryab in Fès, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Abendessen im Restaurant Le Foundouk, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Abendessen im Grand Café de la Poste in Marrakesch, mit Wein, Wasser, Kaffee
- Eis im Garten des La Mamounia in Marrakesch
- Flug Fès – Marrakesch
- Privater Van für die Fahrten Casablanca – Rabat – Fès, Fès – Meknès – Volubilis – Fès
- Alle Eintritte; Reservierungen, Sondergenehmigungen
- Alle gemeinsamen Taxifahrten
- Sicherungsschein (R+V Versicherung); neben dieser Absicherung Ihrer An- und Restzahlung gegen Insolvenz empfehlen wir den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung, wobei wir Ihnen auf Wunsch behilflich sind)
Für die Einreise nach Marokko benötigen Sie als deutscher Staatsbürger einen mindesten noch sechs Monate gültigen Reisepass / vorläufigen Reisepass.
Bei Fragen zu Pass- und Gesundheitsbestimmungen können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren.
Bitte beachten Sie vor der Buchung die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes zu Marokko, um sicher zu stellen, dass Sie mit allen Vorgaben einverstanden sind.
Gerne senden wir Ihnen einen Prospekt per Post zu.
Buchung
Prof. Dr. Henrik Karge
Studium in Mainz, Granada und am Deutschen Archäologischen Institut in Madrid. Preis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz für seine Dissertation „Die Kathedrale von Burgos und die spanische Architektur des 13. Jahrhunderts“. Tätigkeit als Assistent und nach Habilitation als Oberassistent an der Universität Kiel.
Seit 1997 Professor an der Technischen Universität Dresden. Gastprofessuren in Spanien und Kolumbien. Vorstandsmitglied der Carl Justi-Vereinigung zur Förderung der kunstwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Spanien und Portugal.
Zahlreiche Publikationen, darunter der Hirmer-Band Andalusien (mit Fotos von Wolfgang Fritz), Herausgeberschaften, Mitarbeit an Ausstellungen und Forschungsprojekten. Zu den Schwerpunkten des vielsprachigen Forschers gehören die Architektur und Bildende Kunst in Spanien und Lateinamerika, die deutsche Kunst und Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts und die Wissenschaftsgeschichte der Kunstgeschichte.
Prof. Karge lebt mit seiner Familie in Dresden.